Palin verliebt in die „pro-amerikanischen Gebiete Amerikas“


Print Friendly, PDF & Email

“Pro-Amerikanische Gebiete Amerikas”. Ein großartiges Wortgebilde. Dort wo die Bewohner überwältigend weiß sind, karierte Holzfällerhemden, zerrissene Jacken tragen und mit rostigen Pickups Sixpacks transportieren. Wo sich Rednecks im Kreisslerladen an der Mainstreet bei kaffeeähnlichem Gebrühe und Pancakes mit Maple Syrup vor dem Big Government und sonstigen finsteren Verschwörungen fürchten können. Wo noch an die gerechtfertige Vergeltung gegen den 9/11-Mastermind Saddam Hussein und einen Endsieg im Irak geglaubt wird. Dort wo man eben die USA über alles liebt! U-S-A.! U-S-A! U-S-A!


Palin-Rede: „Obama bin Laden“-Rufe der Fans

Das sind genau die Zonen, die auch Sarah Palin liebt. So wie etwa Wasilla, Alaska. Dort wo einfachgestrickte, 24/7 arbeitende Kerle wie “Joe the Plumber” leben! Doch diese idyllischen Orte unbändiger Vaterlandsliebe sind in Gefahr: Ein Afroamerikaner mit einem Lebensweg weitab von “Mainstreet USA” von Hawaii via Jakarta, New York nach Chicago könnte im Oval Office landen. Für Palin, die bei ihrer Provinz-Tour Zehntausende aus ihren Trailerparks lockt, das Ende des American Dreams: Joe the Plumber (der eigentlich gar keine Klempner-Lizenz hat und so wenig verdient, dass er unter Obamas Steuerplan weniger an Tax zu zahlen hätte – never mind) etwa würde fortan unter der Knechtschaft einer „sozialistischen Umverteilung“ seine hart erklempnerte Kohle aus der Tasche gezogen werden, die prompt in den Börseln herumlungernder Sozialschmarotzer lande. Es wäre eine Ära, wo die zersetzende Kraft multikultureller, liberaler Metropolen die Fundamente von Smalltown USA unterspüle. Eine Epoche voller Grautöne und Diplomatie. Wo Feiglinge in den Korridoren rund um das Oval Office herumwieseln und bei jeder Gelegenheit dem Feind die Weiße Fahne des „Surrender“ entgegenstreckten. Wo jemand im White House sitze, der Amerika derart verachte, dass er sogar mit “Terroristen” wie den Radikalprofessor William Ayers herumhänge. Von den Moslem-Connection von Barack H-U-S-S-E-I-N Obama ganz zu schweigen.

Palin machte derart die Vaterlandsliebe zum Top-Thema der McCain-Kampagne – was angesichts der größten Finanzkrise seit 1929 angemessen scheint. Mehr noch: Republikaner-Kongressfrau Michelle Bachmann will ganz nach McCarthy im Kongress nach “anti-amerikanischen” Parlamentariern fahnden. Angesichts der eskalierenden Hetze ist es nicht verwunderlich, dass einige der Fans “Kill Obama” brüllen oder Obama-Affenpuppen herumtragen, Obama-Fans von raging grannies versohlt und liberale Reporter tätlich angegriffen werden.

Previous 6 Tage Austria, 2 Kids, 3 Rollkoffer, 2 Out-of-Body-Parents...
Next ## US-WAHLCOUNTDOWN 14 TAGE: BAUERNEBELS BRIEFING