Zirkus vor dem „Kodak Theater“, Frustrierte Wetter im „Cafe des Artiste“


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Der Zirkus hat begonnen. An der „Highland-Avenue“ vor dem „Hollywood Boulevard“ rollen die Limos. Kirchengruppen wacheln mit Transparenten gegen das cineastische Soddom und Gomorrah. “Geht nicht in die Kinos, sondern in die Kirche”, brüllte einer. “Gott wird euch für eure Sünden bestrafen”, ein anderer. Niemand der Schaulustigen, die das abgeriegelte Areal säumen, scheint das Gebrülle zu stören – nur Einwanderer aus Europa, wie ich, wunderen sich offenbar jedes Mal aufs Neue.


Helikopter knattern über dem Areal, Polizeiverstärkung marschiert an. Strikte Regeln gelten selbst für die Limos mit den Stars. “Nur in einer Reihe”, brüllt eine Polizistin einen Fahrer an.

Drinnen (hinter dem Maschendrahtzaun durch George Clooney später Fans grüßen soll): Christoph Waltz wandert den Roten Teppich hinunter. Er bemüht sich, die Fragen diesmal so ernsthaft wie möglich zu beantworten. Immerhin: This is the real deal, keine Zeit für verfrühte Starallüren. Beim Pressetermin am Vortag zeigte er weit mehr Vergnügen, oft mäßig gefiltertem Sarkasmus freien Lauf zu lassen. “Ich bedanke mich ganz herzlich bei Quentin Tarantino, nur wegen ihm bin ich hier”, sagt Waltz.

Im „Cafe des Artistes“ versammeln sich Produzenten, Schauspieler, Angehörige und Fans zur Viewing Party für den Oscar-Anwärter “Das Weiße Band”. Produzent Michael Katz geht bereits sichtlich nervös vor dem TV-Gerät auf und ab. “Da stecken zwei Jahre Arbeit drinnen – und der Oscar ist natürlich der Oscar”. Die Teilnehmer beginnen, auf die Filme zu wetten. Doch da alle fast das Gleiche wetten, kommt rasch Frustration auf. Nur mehr wenige Minuten bis zum Filmstart.

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