Der Chor der Kritiker im Kongress nach der Freilassung von fünf Taliban-Führern aus dem Terror-Gefängnis in Guantanamo Bay (Gitmo) als Gegenleistung für die Heimkehr des US-Kriegsgefangenen Bowe Bergdahl wird immer lauter. Obama hätte gegen ein Gesetz verstoßen, wonach der Kongress bei jeder Freilassung von Gitmo-Häftlingen vorab Informiert werden müsste. Zahlreiche Hearings sind geplant.
Obamas White House hätte Bedenken des Pentagon und der Geheimdienste missachtet, berichtet jetzt das Magazin „Time“. Die hatten bereits früher die Freilassung der Top-Taliban aus Gitmo vereitelt, untermauerten ihre Argumente mit streng geheimen Dossiers über die Gefahren einer Rückkehr des “Taliban Dreamteams“ an die Front, so das Magazin: Offizielle des White House und des US-Außenamts waren jedoch der Ansicht, die Militärs sollten “Aufsalutieren und Kuschen”, beschwert sich ein Insider.
Polit-Beobachter wie Veteran Chuck Todd vom Sender NBC halten Bergdahls Heimholung insgesamt für einen groben Pfusch von Obamas White House. Man wäre etwa völlig überrascht gewesen über die herbe Kritik an Bergdahl selbst, der von einem Militärposten in Afghanistan 2009 abhaute und von Ex-Kameraden jetzt als „Deserteur“ verdammt wird. Sechs GIs sollen dabei bei der Suche nach dem Fahnenflüchtling gestorben sein.