Die ominösen Zeichen häufen sich, dass der Präsident den Wahnsinnsschritt wagen könnte: Seit dem Rauswurf des ehemaligen Vize-FBI-Direktors Andrew McNabe durch Justizminister Jeff Sessions hat Trump via Twitter das Tempo bei wüsten Attacken gegen die Bundespolizei neuerlich erhöht, die gegen ihn im Skandal Kremlgate ermittelt.
“Die Mueller-Untersuchungen hätten niemals eingeleitet werden sollen, weil es keine geheimen Absprachen gab und keine Verbrechen”, twitterte Trump am Samstag in Anspielung auf den Verdacht der Kooperation zwischen Trumps Wahlkampfteam und russischen Operateuren.
Er beschwerte sich neuerlich über eine “Hexenjagd”.
Alles würde auf gefälschten Dossiers und Akten basieren, hinter denen Hillary Clinton und die Demokraten stecken würden, so Trump.
Natürlich in Wahrheit: Bob Mueller war im Mai des Vorjahres mit den Ermittlungen beauftragt worden, nachdem Trump FBI-Chef Comey rauswarf, um – augenscheinlich – die Untersuchungen in der Russencausa abzuwürgen.
Kam Mueller Trump zu nahe?
Auch Trumps privater Anwalt, John Dowd, erhöhte den Druck am Wochenende: Rod Rosenstein, die Nr. 2 im Justizministerium, die die Kremlgate-Untersuchungen des FBI überwacht, solle die Einstellung der Mueller-Ermittlungen anordnen.
Grund zur Nervosität haben Trump & Co. reichlich: Mueller war Trump zuletzt auch an einer anderen Front sehr (zu) nahe gekommen. Der FBI-Mann ließ Unterlagen von Trumps Immobilienfirma “Trump Organization” einziehen, um mögliche Geschäftsbeziehungen mit Russland zu durchleuchten. Trump hatte früher angedeutet, dass das Herumschnüffeln in seinen Finanzen eine “rote Linie” darstelle, die nicht überschritten werden dürfe.
Jetzt wird es in dem Showdown nicht mehr für ausgeschlossen gehalten, dass der Präsident die Reißleine zieht – und den Sturz Muellers herbeiführt.
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