Ein kanadischer Polizist exerzierte vor, wie man eine potenziell tödliche Situation deeskaliert, anstatt loszuballern – der Kanadier führte damit seine “Schießt zuerst, fragt später”-Kollegen in den USA vor.
Amokfahrer Alek Minassian (25) hatte in Toronto am Montag zehn Menschen mit einem Lieferwagen totgefahren, als er von Constable Ken Lam gestellt wurde.
Die Männer standen sich gegenüber: Der Polizist hatte die Dienstwaffe angelegt, der Todeslenker wollte offenbar erschossen werden, zückte mehrmals einen Gegenstand und legte ebenfalls an. “Schieß mir in den Kopf”, brüllte er den Polizisten an. Doch der behielt bravourös die Nerven.
Er hatte davor sogar die Polizeisirenen abgestellt, wie er es bei seiner Ausbildung zur Entschärfung gefährliche Situationen offenbar gelernt hatte.
Dann rief er dem Amokkiller zu, sich am Boden zu legen. “Get down”, ordnete er mehrmals an. Und tatsächlich: Minassian befolgte letztendlich die Anweisungen und konnte festgenommen werden.
Man kann sich ausmalen, wie der Showdown in den USA geendet hätte, wo schießwütige Cops auch Unbewaffnete oftmals mit Blei vollpumpen.
Vielleicht sollten einmal die Ausbildungstaktiken in den USA und in Kanada abgeglichen werden.