Es sind schaurige Szenen, die eher an eine Diktatur erinnern als an Reagans “shining city on a hill…”: In jetzt den Medien zugespielten Fotos ist ein Massen-Prozess gegen illegale Einwanderer in Texas dokumentiert.
Zu sehen sind dutzende Immigranten in orangen Haftoveralls, die Hände gefesselt mit Handschellen. Sie stehen an der Wand am hinteren Ende des Gerichtssaales und vor Bänken an der Seite.
Eines dieser grimmigen Verfahren, in denen offenbar gleichzeitig dutzende Menschen abgeurteilt werden, spielte sich im Ort Pecos ab. Die Fotos wurden der Reporterin Debbie Nathan von der Aufdecker-Newsplattform The Intercept zugespielt.
Die Regierung von US-Präsidenten Donald Trump hat beschlossen, dass alle illegalen Grenzübertritte als Verbrechen geahndet werden. Bei diesem “kurzen Prozess” an der US-Südgrenze werden auch Mütter von ihren Kindern getrennt.
Im April alleine wurden 50.924 Menschen festgenommen. Angeklagte haben oft nur wenige Minuten, um Worte mit ihren vom Gericht zugeteilten Anwälten zu wechseln. Die Atmosphäre bei diesen Massenverfahren “sei extrem gedämpft“, sagte Nathan: “Die Menschen sind sehr erschöpft, sehr demoralisiert …. Man hat das Gefühl, dass sie nicht wissen, was hier vor sich geht”.
Viele haben während des Abschiebeverfahrens auch keine Ahnung, wo ihre Kinder sind. Laut der Reporterin wären die Szenen “furchtbar”.
Auch unter der Obama-Administration kam es zu Massenprozessen, doch sie waren eher die Ausnahme: Unter Trump jedoch wurden solche fragwürdigen Rechtsverfahren zur Regel, so der Report.