Bolton-Buch schlägt wie eine Granate im Weißen Haus ein


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Der ehemalige nationale Sicherheitsberater war einst eng an Trumps Seite – und er protokollierte alles in einem linierten Schreibblöcken.

Die Enthüllungen in The Room Where It Happened sind atemberaubend. Trump etwa bat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, ihm bei der Wiederwahl zu helfen. Er teilte auch die Ansicht von Xi, „dass in Amerika zu oft gewählt wird“. Trump signalisierte seinen Wunsch, länger als die zwei maximalen Amtszeiten regieren zu können. Trump unterstützte auch die Taktik von Peking, Uiguren in Konzentrationslager zu sperren.

Die Passagen in dem Besteller sind packend, die Vorwürfe gravierend: Der Präsident soll einen Faible für Despoten haben  Einigen hätte er versprochen, US-Untersuchungen abzuwürgen, als „persönlichen Gefallen“. Der türkische Präsident Recep Erdoğan etwa ersuchte ihn, Ermittlungen gegen eine türkische Bank zu beenden. Eine Invasion von Venezuela hätte Trump als „cool“ empfunden. Das Land sei ohnehin „Teil der USA“, sinniert er. 

 Trumps Wissenslücken wären laut Bolton haarsträubend: Einmal glaubte er, Finnland wäre ein Teil Russlands, dann fragte er, ob Großbritannien Atomwaffen besitzt.

Außenminister Mike Pompeo hätte hinter Trumps Rücken gelästert, dass der Präsident „nichts als Scheiße“ reden würde, so das Buch. Schockierend auch: Trump hatte Saudi-Arabien nach dem Mord an dem Dissidenten Jamal Khashoggi verteidigt, vor allem aber, so das Buch, um von dem damaligen Skandal über den Gebrauch von privaten E-Mails durch seine Tochter Ivanka abzulenken.  

Hart ins Gericht geht Bolton auch mit den Demokraten: Die hätten das Impeachment-Verfahren vermurkst, da sie nur auf die Ukraine fokussiert hätten. 

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