Die Ufo-Aufregung in den USA erreicht den Siedepunkt: Im großen Pentagon-Report über „Unidentified Aerial Phenomena“ (UAPs), der diesen Monat veröffentlicht wird, gäbe es laut US-Streitkräften und Geheimdiensten zwar keine Beweise für außerirdische Aktivitäten auf der Erde – aber es könne auch nicht ausgeschlossen werden.
Davor hatten Militärvideos die Menschheit fasziniert: Ufos in der Form von Tic-Tacs sind zu sehen, wie sie mit bestehender Technologie unerklärbare, extreme Flugmanöver ausführen.
Inmitten des ET-Hypes gerät Amerikas sagenumwobenste Militärbasis, die Area 51, ins Rampenlicht: Dort in der Wüste Nevadas wird offiziell experimentelle Kriegstechnologie ausprobiert – doch die Spekulationen ranken sich seit Jahrzehnten um vermutete Testreihen mit Ufos und Aliens.
Rund um die streng geheime Anlage gibt es die meisten Ufo-Sichtungen in der Welt. Die Staubstraße zur Basis heißt „ET-Autobahn“. Das Areal wird bewacht wie eine Festung, das am nächsten gelegene, erreichbare „Gate“ ist 15 Kilometer von der Installation entfernt: Dahinter sind Kameras, Soldaten in Pickups und Bewegungssensoren zu sehen. Warnschilder machen klar: Es droht eine Haftstrafe bei der Weiterfahrt, Fotografie und Drohnen-Flüge sind streng verboten. Auf aufgetauchten Fotos ist zu dokumentiert, wie Soldaten Eindringlinge mit angelegten Sturmgewehren stoppen.
Mitarbeiter der Basis werden täglich vom McCarran-Airport in Las Vegas eingeflogen. Die insgesamt sechs eingesetzten Boeing-737-Flugzeuge parken in einem auf Karten nicht verzeichneten, mit Zäunen abgeriegelten Terminal. Die Maschinen der Privatfirma „Janet Airlines“ haben keine Markierungen. Soldaten und Militär-Auftragnehmer reisen unter Tarnnamen. Sie dürfen untereinander auch nicht über ihre genauen Aufgaben sprechen.
Der Pentagon-Report hat den Alien-Hype rund um die Area 51 vergrößert: Souvenir-Läden mit einem Sortiment kurioser Andenken (T-Shirts, Alien-Puppen, X-Files-Poster etc.) werden verstärkt besucht. Auch wenn es noch weniger Menschen sind als 2019: Damals planten tausende Ufo-Enthusiasten einen Sturm auf die Militär-Installation, um die Alien-Geheimnisse zu enttarnen. Das Militär warnte damals, auf Eindringlinge zu schießen.
Laut dem Ufo-Report, der am 29. Juni offiziell dem Kongress vorgelegt werden soll, hat das US-Militär keine Erklärung für die mysteriösen Flugobjekte: Die können binnen Sekunden auf mehrfache Schallgeschwindigkeit beschleunigen, extreme Kurven fliegen und ins Wasser ein- und auftauchen. 120 dokumentierte Vorfälle sollen überprüft worden sein. Rund um die Area 51 haben Anwohner aber längst ihre eigenen Ansichten: „Man sieht die Ufos in der Nacht, sie fliegen über der Militärbasis herum“, sagt eine Frau in einem Souvenir-Laden: „Und wann man Fotos macht, dann sind plötzlich alle Daten am Handy weg!“