Niemand war mehr ein Dorn im Auge für Ex-Präsidenten Donald Trump als die Kongressabgeordnete Liz Cheney – und der Widerstand kam hier aus der eigenen Partei.
Die Tochter von Ex-Bush-Vize Dick Cheney und an sich erzkonservative Republikanerin hat sich einen Namen gemacht als schärfste Trump-Kritikerin und gewiefte Gegenspielerin: Sie ist Vize-Vorsitzende des „January 6“-Kongresskomitees, das Trumps Rolle als potenzieller Putschist beim Sturm seiner Anhänger aufs Kapitol untersucht, 2021 war sie auch eine von elf Republikaner-Abgeordneten, die für Trumps Amtsenthebung stimmten.
Immer wieder warnt sie: Trump sei eine „Gefahr für die amerikanische Demokratie“, seine Lügen wie ein „Krebsgeschwür“.
Doch Trump, der sie als Verräterin brandmarkte, hat den längeren Arm – Cheneys Kongresskarriere dürfte vor einem Ende stehen: Ihre Niederlage bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Wyoming galt am Dienstag als sicher.
„Make America Great Again“-Proponentin Harriet Hageman, die Trump persönlich ausgewählt hatte und die an seine Lügen über die „gestohlene 2020-Wahl“ glaubt, lag in Umfragen mit 30 Prozent Vorsprung praktisch uneinholbar in Führung.
Sie und nicht Cheney dürfte damit zur Republikaner-Kandidatin bei den „Midterm“-Wahlen Anfang November werden.
Und Cheney? Es wird erwartet, dass sie den Kampf gegen Trump im nächsten Jahr außerhalb des Kongresses fortführen wird.