Musk gegen Cook: Krieg zwischen den Tech-Titanen – nach jahrzehntelanger Fehde


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Der neue Twitter-Chef scheint außer Rand und Band: Zuletzt hatte Elon Musk (51) auch noch dem Tech-Giganten Apple den „Krieg“ erklärt, wie er twitterte. Musks Zorn richtet sich gegen den iPhone-Hersteller im Allgemeinen, und Apple-Chef Tim Cook (62) im besonderem. Es ist ein Duell der Superlativen: Der reichste Mann der Welt (auch wenn der Titel zuletzt wackelte…) zieht in die Schlacht gegen die wertvollste Firma. Musk und Cook sind seit Jahren einander spinnefeind – es ist ein Duell der Tech-Titanen! 

Musk feuerte zunächst fast täglich Salvos in Richtung der futuristischen, kreisrunden Apple-Zentrale im Silicon Valley. Es ist eine Litanei an Vorwürfen und Beschwerden, aber im Kern monierte Musk vor allem: Apple würde 30 Prozent der Umsätze bei Apps einbehalten – und die „freie Meinungsäußerung in Amerika hassen“, behauptete der Multimilliardär. Zuletzt deutet Musk an, dass der Twitter-Abonnement für das verifizierte Twitter-Häkchen iPhone-Nutzern um vier Dollar mehr kostet könnte

Sein Rivale Cook freilich führt das Duell in einem komplett konträren Stil: Kaum Wellen, keine Kommentare, aber eine knallharte Taktik, die für Twitter ruinös werden könnte. Zuerst hatte die derzeit mit einem Börsenwert von 2,26 Billionen Dollar wertvollste Firma der westlichen Welt die Werbung auf Twitter komplett eingestellt. Dann folgte ein weiterer Schuss vor dem Bug: Die Twitter-App könnte aus dem „App Store“ fliegen. Diese Drohung hatte Musk selbst öffentlich gemacht. Apple habe „keinen Grund dafür genannt“, beklagte er.

Dann schien es zunächst zumindest an dieser Front einen kleinen Waffenstillstand zu geben: Musk postete, dass der App-Zoff mit Apple ausgeräumt sei. 

Im Zentrum der Debatte steht generell: Musk lässt früher „gecancelete“ Figuren wieder zurück auf die Plattform, zuletzt Ex-Präsidenten Donald Trump (76) oder – zumindest vorübergehend – den antisemitischen Skandal-Rapper Kanye West (45). West wurde Freitag jedoch neuerlich gesperrt, nachdem der deklarierte Hitler-Fan ein Hakenkreuz gepostet hatte.  

Im Rahmen einer „Amnestie für Twitter-Sperren“ sollen jetzt mehr als 62.000 früher gesperrte Nutzerkonten aktiviert werden. Für Apple könnte mit solchen Entwicklungen das Fass leicht überlaufen. Natürlich auch: In konservativen Zirkeln erlangt Musk, der sich als „Absolutist der freien Meinungsäußerung’“ positioniert, gerade einen Heldenstatus.

Gut dokumentiert ist auch: Die Feindschaft zwischen dem heute reichsten Mann der Erde (Vermögen: 189 Milliarden Dollar) und dem Nachfolger der Apple-Legende Steve Jobs reicht fast ein Jahrzehnt zurück! Und die Stänkereien kamen fast immer von Musk. 

  • 2015 machte sich der in Südafrika geborene Starunternehmer darüber lustig, dass Apple nur Leute anstellen würde, die davor beim Elektroauto-Hersteller Tesla gefeuert worden waren. Die Firma sei wie der „Tesla Friedhof“, lästerte er gegenüber dem „Handelsblatt“. Musk verlachte auch die damals unter dem Codenamen „Projekt Titan“ kolportierten Pläne eines künftigen Apple-Autos. 
  • Im Folgejahr wollte Musk seinen Rivalen sogar aus der Chefetage vertreiben: Laut dem Plan hätte Apple Tesla übernehmen sollen. Musk wollte dann selbst das fusionierte Unternehmen als Chef leiten. Cook hätte laut einem Insider-Buch ein Telefonat mit einem „Fuck you“ recht deftig beendet. Beide Seiten dementierten die Enthüllung.
  • Vor vier Jahren meckerte Musk, dass Apples Produkte eher langweilig geworden seien. Früher hätte Apple noch Dinge präsentiert, „die Leute umgehauen haben“, sagte er.
  • Im Jahr 2020 bemängelte der Serienfirmengründer bei einer Geschäftskonferenz aus seiner Sicht enttäuschende Software-Updates: „Technologie wird nicht automatisch besser“, meinte er: Die jüngsten Versionen des mobilen Operationssystems wären „nicht gut“.

Seit Musk jedoch Twitter um 44 Milliarden Dollar gekauft hatte, eskalierte die Fehde endgültig: Apple-Top-Manager Phil Schiller (62), der das „App Store“ leitet, hatte zuletzt vor allem aus Protest über die Aufhebung der Trump-Sperre sein Konto gelöscht.

Musk konterte dafür mit heftiger Kritik an Apples Praxis, bis zu 30 Prozent der Umsätze von App-Betreibern einzubehalten. „Wussten Sie, dass Apple eine geheime Steuer von 30 Prozent auf alles einhebt, was Sie über das App Store kaufen?“, twittere Musk. Der Multimilliardär kritisierte Apple indirekt als Monopolisten. 

Was Musk jedoch bei seiner Kampflaune zu übersehen scheint: Apple kann Twitter mit einer „nuklearen Option“, so Brancheninsider, an den Rand des Abgrundes drängen – sollte die Twitter-App für mobile Apple-Geräte tatsächlich von Cook verbannt werden. 

Denn 80 Prozent der zuletzt mehr als 200 Millionen täglich aktiven Benutzer twittern auf Smartphones, viele auf iPhones. Und die Sperre einer App durch Apple wird im Silicon Valley von Entwicklern stets als „Todesstoß“ bewertet. In die Ecke gedrängt hatte Musk sogar in den Raum gestellt, er könnte sein eigenes Smartphone entwicklen.

Sollte Musk wirklich den Krieg wollen, würde den Cook gewinnen, ist der Analyst der Finanzfirma „Wedbush Securities“, Daniel Ives, gegenüber AmerikaReport überzeugt: „Letztendlich ist Apple ein Unternehmen, mit dem Musk und Twitter keinen Streit anfangen sollten.“

Und apropos iPhone: Viele auf Social Media fanden es köstlich, womit Musk seine Breitseiten gegen Apple anfeuert. Mit einem iPhone…

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