Zurückgekehrt von der Anklagepräsentation (34 Verbrechenspunkte) donnerte der Ex-Präsident im goldverzierten Ballsaal seines Florida-Ressorts Mar-a-Lago bei einer Rede.
Sein einziges „Verbrechen“? „Ich verteidigte die Nation vor jenen, die sie zerstören wollen!“ Es hagelte verbale Volleys gegen Manhattan-Staatsanwalt Alvin Bragg, der ihn anklagen ließ, den Richter in dem Fall, Juan Merchan, der ihn „hasse“ und dessen Tochter ultraliberal wäre. Sowie Sonderermittler Jack Smith, der in der Causa Kapitol-Sturm und Geheimdokumente an möglichen weiteren Anklagen zimmert.
Das Drama in New York hatte davor die Welt gefesselt: Das Gerichtsgebäude war von Reportern und Demonstranten belagert. Drinnen sah Trump drein, als käme er von einem Begräbnis…
Die Klageschrift wurde präsentiert, doch es klaffen gravierende Lücken: Bragg konstruierte aus einem einfachen Vergehen in der Stormy-Daniels-Sexaffäre ein mögliches Verbrechen (max. 4 Jahre Haft), da durch die Schweigegeld-Zahlung (130.000 Dollar) weitere potenzielle Verbrechen vertuscht worden wären.
Welche? Es blieb juristisch unklar…
Selbst Trump wenig wohlgesonnene Justizexperten schüttelten den Kopf. Trumps Anwalt Joe Tacopina: „Wir wissen nicht, was ihm überhaupt vorgeworfen wird…“
Vorerst also ein Etappensieg für Trump, zumindest politisch: Er sammelte in wenigen Tagen zehn Millionen Dollar an Spenden, zog parteiinternen Rivalen in Umfragen davon und vereinte die Republikaner – hinter sich.
Privat jedoch ist das Justiz-Drama peinlich: Ehefrau Melania, mutmaßliche betrogen mit Stormy und anderen, war bei der Rede nicht dabei…