Szenen wie im Agententhriller: Maulwurf in Pentagon-Leak angeklagt


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FBI-Polizisten mit Sturmgewehren, gepanzerte Fahrzeuge, dann der Zugriff. Alles inmitten des idyllischen Orts Dighton (Massachusetts).

Abgeführt wurde in T-Shirt und Shorts Jack Teixeira – der Nationalgarde-Soldat soll hinter dem größten Geheimnisverrat seit Edward Snowden (NSA, 2013) stecken.

Dem 21-Jährigen wird vorgeworfen, mehr als 500 „Top Secret“-Akten des Pentagon in Chatforen enthüllt zu haben, alles von Raketenstellungen der Ukrainer, Kreml-Intrigen um Putin bis Abhöraktionen der US-Spione.

Seit Tagen sorgte der „Pentagon-Leak“ weltweit für helle Aufregung. Die USA waren bloßgestellt.

Teixeira wurde Freitag in Boston dem U-Richter vorgeführt. Es droht ihm eine langjährige Haftstrafe. Er wurde unter dem Spionage-Akt (Paragraf 18 U.S.C. 793) angeklagt. Eine ähnliche Anklage wartet auf Wikileaks-Gründer Julian Assange, sollte er in die USA ausgeliefert werden. Bei einer Verurteilung drohen Teixeira zehn Jahre Haft – pro Dokument. Bei Hunderten Akten würde das tausende Jahre Haft bedeuten.

Er sagte zu einem Freund: „Nur Gott kann helfen!“

Der junge Soldat, der als IT-Spezialist eingesetzt war, hatte sich in der Chatgruppe  „Thug Shaker Central“ mit meist jüngeren Männern ausgetauscht, oft über Waffen und Spiele.

Dort postete er unter „O.G.“ („Original Gangster“) die Geheimakten,  mehr aus Prahlerei als aus Ideologie: Es wollte wohl andere imponieren.

Das Leck wird zum Polit-Skandal: Warum hat ein Nationalgardist in Neuengland Zugriff zu hochsensiblen Geheimnissen über globale Brennpunkt? Reformen bei der Distribution von Geheimdienstakten werden gefordert. Zunächst aber scheint Washington erleichtert, dass der Spuk mal vorbei ist…

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