Der Anführer einer Rechtenmiliz wurde zu 22 Jahre verdonnert – der Prozess gegen Trump beginnt 2024.
Er wollte für sein Idol in den „Krieg“ ziehen – und landete im Gefängnis. Enrique Tarrio, Anführer der rechten Miliz „Proud Boys“, wurde wegen seiner Rolle beim Sturm von Trump-Anhängern aufs Kapitol (6. 1. 2021) zu 22 Jahren Knast verdonnert. Es ist die bisher härteste Strafe bei Anklagen gegen insgesamt 1030 Kapitol-Stürmer.
Bei den Prozessen praktisch mit auf der Anklagebank: Donald Trump. Der Ex-Präsident hatte damals seine Unterstützer mit einer Kampfrede („Kämpft höllisch“) aufgestachelt. Das harte Urteil gegen einen der Rädelsführer des blutigen Sturms muss auch Trump hochnervös machen: Denn er selbst ist angeklagt wegen seiner Versuche, die Wahlniederlage gegen Joe Biden (D) einfach umzudrehen.
Ab 4. März 2024 soll er selbst auf der Anklagebank sitzen. Der Vorwurf: Er wollte durch eine „betrügerische Verschwörung“ den Wählerwillen außer Kraft setzen. Es hagelte Lügen, gab Störmanöver. Fast ein „Putschversuch“.
Obendrein muss sich Trump noch drei weiteren Anklagen stellen (Georgia, Schweigegeld, Aktenaffäre).
Der dichte Gerichtskalender wird mit dem Wahlkampf kollidieren. Der Republikaner bleibt zwar haushoher Favorit in seiner Partei: Seine Fans zürnen einer „gnadenlosen Polit-Justiz“. Sollte Trump zum Republikaner-Kandidaten für die 2024-Wahl werden, liegt die Latte aber weit höher: Zur Rückkehr ins Weiße Haus braucht er die Stimmen moderater Wechselwähler, die das Justizchaos eher abstößt.
Sollte es „schuldig“ heißen in einem der Prozesse, wäre der Traum wohl geplatzt.
Trump dämmert schon: Bedrohlicher als eine Wahlschlappe wirkt die Gefahr, den Rest seines Lebens hinter Gitter verbringen zu müssen.